Lasst uns eine Schule bauen

Ein ganzes Dorf träumt von einer ­besseren Zukunft

Obwohl es das indische Gesetz vorschreibt, haben Millionen Kinder noch nie eine Schule besucht – sie lernen nicht lesen, schreiben und können selbst einfache Rechenaufgaben nicht lösen. ­Besonders in den ländlichen Gebieten geht oft kein Kind zur Schule, wie in Orlong Hada.
Denn in dem nordostindischen Dorf war es selbstverständlich, dass Kinder auf den Feldern mitarbeiten statt zur Schule zu gehen. Wir versuchten das scheinbar Unmögliche möglich zu machen: In unserem Franziskus-Zentrum richteten wir eine provisorische Schule ein und wollten die Eltern davon überzeugen, ihre Kinder zur Schule zu schicken.
Drei Monate haben wir wichtige Überzeugungsarbeit geleistet und es geschafft: 28 Kinder besuchen seit Eröffnung im März unsere Schule – und viele Eltern in den umliegenden Dörfern warten darauf, ihre Kinder für das kommende Schuljahr anzumelden. Ein großartiger Erfolg!

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Kuhweide statt Schule

Ohne Bildung keine Zukunft

Sie arbeiten täglich auf dem Feld oder versorgen jüngere Geschwister – die Kinder in den abgelegen Dörfern im Nordosten Indiens wachsen ­unter ärmlichsten Bedingungen und ohne Schul­bildung auf. Kinder wie der kleine Kuhhirte ­Hilarius ­Lyngdoh, der weder lesen und schreiben kann und somit ­keine Chance hat, einen Beruf zu erlernen und darin zu bestehen. Indien hat heute weltweit die höchste Rate an Analphabeten! Die meisten davon unter der Landbevölkerung, denn sie leben zu weit entfernt von staatlichen Schulen.
Für die Ureinwohner des Bundesstaats Meghalaya ist die Situation besonders verheerend. Hoch oben in den Bergdörfern kämpfen die Familien vom Stamm der Khasi tagtäglich ums Überleben, unbeachtet und vergessen vom indischen Staat. Die Kinder wachsen mit harter Arbeit auf und durch das fehlende Bildungsangebot können sie der Armut kaum entfliehen. Das wollen wir ändern!
Die Missionsbrüder des heiligen Franziskus haben es sich zum Ziel gesetzt, in möglichst vielen der abgelegenen Dörfer eine kleine Schule zu errichten. Diese große Herausforderung gilt es zu meistern – mit Ihrer Hilfe können wir das schaffen!

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Mittelschul-Abschluss statt Armutszeugnis

Menschlichkeit ­verbreiten, Not lindern

Offiziell wurde das Kastensystem in Indien 1949 abgeschafft, seit 2009 ist das Recht auf freie und verpflichtende Schulbildung Gesetz. Von diesen Errungenschaften ist in den unterentwickelten Regionen des Landes nichts zu spüren. Die Menschen leiden bittere Not: gepeinigt vom Kastensystem, ausgemergelt durch karge Ernten und perspektivlos durch den Mangel an Bildungsangeboten.
Der deutsche Entwicklungshelfer, Paulus ­Moritz, gründete 1901 im indischen Napur die Gemeinschaft der „Missionsbrüder des heiligen Franziskus“. Evangelisierung sollte eine ­umfassende Aufgabe werden! Erstmals kümmerten sich Brüder mit fachlicher Berufsausbildung um die Notleidenden. So wurde Menschlichkeit konkret gelebt: in Wort und Tat, mit und unter den Bedürftigen. Vielerorts entstanden Schulen, Krankenstationen und Waisenhäuser, Ausbildungsplätze für Handwerksberufe und Modellprojekte in der Landwirtschaft. Heute sind 500 Brüder an 80 Standorten aktiv.

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